Äußeres:
Kirche, Pfarrhof und der ehemalige Karner bilden ein Ensemble im Bereich des ehemaligen Friedhofs. Die Schauseite der Kirche bildet das gotische Prebyterium mit dem seitlich anschließenden, um 1800 erbauten, zweigeschoßigen Sakristeien. Deren Fenster, vor allem die beiden oberen in Vierpassform, sind bezeichnend für diese Zeit. Die Südseite der Kirche ist am stärksten gestaltet. Die gotischen Fenster tragen in überhöhten blinden Bögen Maßwerkimitationen.
Inneres:
Der Kirchenraum hat die Form einer Basilika, die Seitenschiffe treten in Höhe und Breite gegenüber dem Hauptschiff stark zurück. Das ganze Gewölbe ist überzogen mit Netzrippenwerk.
Kircheneinrichtung:
Der Altarraum wurde 1966 neu gestaltet. Unter Pfarrer Achaz von Stiebar wurde 1800 ein Altar in gotischer Art errichtet. Er trug vor dem Mittelfenster ein Bild des Kirchenpatrons, des hl. Nikolaus, von Johann Martin Schmidt.
1836 wurde dieses Bild ersetzt. 1903 kam es in ein Seitenschiff. 1936 wurden schließlich Altar und Bild gegen einen neugotischen, bis an das Gewölbe reichenden abgegeben, der bis 1966 als Hauptaltar diente.
1903 erhielt die Kirche neue Glasfenster. Das zentrale Fenster im Presbyterium stellt den hl. Bischof Nikolaus als Wohltäter dreier Mädchen dar. Links davon der hl. Eduard, König von England, rechts davon der hl. Märtyrer Mauritius. Im linken Seitenschiff die Bilder mit der Verkündigung Mariens durch den Erzengel Gabriel, dann des hl. Josef mit der Heiligen Familie. Im rechten Seitenschiff die Bekehrung des hl. Apostels Paulus und des hl. Antonius.
Diese Ikonographie erklärt sich durch die Widmung beim Nikolausbild: „Zur Ehre Gottes und im Gedenken ihrer Lieben“ Stifterin ist Paula Weitlof. Ihre Eltern hießen Josef und Pauline. Ihr erster Gatte Eduard, ihr zweiter Moritz. Das Verkündigungsfenster erinnert an den Geburtstag ihres Sohnes Franz (25. März) und an ihre Tochter Gabriele. Das Antoniusfenster geht auf dessen Stifter Anton Teufel zurück.
Ganz im Sinn der großen Liturgiereform von 1965 erfolgte, wie bereits erwähnt, 1966 die Neugestaltung des Altarraumes nach Plänen von Architekt Dipl.Ing. Dr. Hans Petermair, Wien. Die freistehende Altarmensa aus Adneter Marmor nimmt die Mitte ein. Darüber ein mächtiges Hängekreuz mit der Darstellung Christus als König auf der Vorderseite und in griechischen Buchstaben die Worte „Licht und Leben“ auf der Rückseite. Einbezogen in die neue Gestaltung ist auch die neue Tabernakelsäule mit den Buchstaben Alpha und Omega. Die Kanzel ist das einzige Stück, das von der Neueinrichtung der Kirche um 1800 erhalten blieb. Damals wurden drei Altäre, Kanzel, Oratorienfensterrahmung und Taufsteindeckel im Stile der wiederentdeckten Gotik gestaltet. Die Kanzel weist noch zarte Färbelung und Vergoldung auf. Sie dürfte das älteste Stück in dieser Stilart in einer Landkirche sein. Seitenaltäre im eigentlichen Sinn sind nicht mehr vorhanden.
Im linken Seitenschiff ist an der Stirnwand eine Marienstatue aus der Zeit um 1640 angebracht. Maria als Himmelkönigin, gekrönt und mit Zepter, hält das ebenfalls gekrönte Kind, das den Weltapfel in Händen hält.
Der Abschluss des rechten Seitenschiffes wurde 1966 zu einem Taufplatz umgestaltet. Der Blick wird zunächst auf ein Ölgemälde mit einer Darstellung des Todes Christi am Kreuz gelenkt. Es handelt sich um einen Kremser Schmidt. Das Bild steht mit seiner unheimlichen Untergangsstimmung in einem starken Gegensatz zur modernen Christkönigdarstellung über dem Hauptaltar.
Unterhalb des Gemäldes befindet sich eine relativ kleine Dreifaltigkeitsdarstellung in einem üppigen Barockrahmen aus der Zeit um 1630.
Ältestes Einrichtungsstück der Kirche ist der spätgotische Taufstein aus Unterberger Marmor aus der Zeit der Fertigstellung der Kirche.
Der Kreuzweg ist eine norditalienische Arbeit aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Aus dem Jahre 1978 stammt die Orgel. Sie hat 25 klingende Register, zwei Manuale und Pedal.
In der Pfarrkirche wird auch eine sehr bemerkenswerte Taufschale aufbewahrt. Diese Messingschüssel trägt im Zentrum die Darstellung der Verkündigung des Herrn durch den Erzengel Gabriel an Maria.
Die beiden Zinzendorfer Grabdenkmäler in der Grestner Pfarrkirche sind bemerkenswerte Zeugnisse der ausgehenden Renaissance. Alexander von Zinzendorfs Grab wird von einem Stuckrahmen in Renaissanceform mit einem halbrunden leeren Aufsatz gebildet. Die Mittelplatte trägt im unteren Teil die Wappen der Zinzendorfer, kombiniert mit denen von Wald und Pottendorf und das Wappen der Volkra für seine Frau.
Johann Friedrich von Zinzendorf hat sein auffallendes figürliches Grabdenkmal gegenüber an der Nordseite. Es zeigt in Reliefform den Ritter in voller Rüstung mit geöffnetem Visier und Federstoß auf dem Helm. Die linke Hand stützt sich auf ein Schwert, die rechte auf eine polychromierte Wappenkartusche mit dem gevierten Zinzendorfer Wappen.